Quellenverweis
Sinn und Zweck
Ziel der Geschäftsprozessmodellierung beinhaltet die Spezifikation von Geschäftsprozessen und deren Optimierung. Die Geschäftsprozessmodellierung kann durch folgende Methoden durchgeführt werden:
Geschäftsprozessoptimierung
In einem Geschäftsprozess sollen die Ziele Dritter (Kunden, Bürger etc.) erfüllt werden und diese deshalb auch zu Prozess-"Beteiligten" gemacht werden. Wesentliche Merkmale eines Geschäftsprozesses sind:
Es gibt zwei grundsätzlich unterschiedliche Ansätze für die Geschäftsprozessoptimierung:
Business Reengineering
Das Business Reengineering nach Hammer und Champy ist ein fundamentales Überdenken und radikales Umgestalten von Unternehmen oder wesentlichen Unternehmensprozessen. Dabei bedeutet fundamental, dass die Frage des "Was und Warum" vor dem "Wie" stehen muss. Außerdem soll sich die Reorganisation nicht nur auf Teilbereiche, sondern auf das ganze Unternehmen oder zumindest auf die wesentlichen Unternehmensprozesse beziehen. "Radikal" bedeutet für Hammer und Champy, dass im Prinzip "ganz von vorne" angefangen wird und bestehende Abläufe und Strukturen grundsätzlich in Frage zu stellen sind. Der Ansatz bietet wichtige Ideen, Methoden und Denkanstöße, die auch bei allen anderen Formen der (Unternehmens)Reorganisation von Bedeutung sind beziehungsweise sein können.
Kontinuierlicher Verbesserungsprozess (KVP)
Die Theorie des KVP ist die europäische Variante des so genannten japanischen Weges (KAIZEN). Sie beschreibt eine systematische Vorgehensweise zum Erkennen und Beseitigen von Verschwendung von Ressourcen sowie zur Verbesserung der Arbeitsprozesse und des Arbeitsumfeldes. Nach dem Motto "Der Weg ist das Ziel" setzt KVP auf ständige kleinere Verbesserungen der Geschäftsprozesse anstelle einer grundlegenden Innovation beziehungsweise Reorganisation. Das unterscheidet KVP vom BPR. Die Gemeinsamkeit mit dem BPR und damit das Neue gegenüber den herkömmlichen Organisationsverfahren ist jedoch die Prozessorientierung und damit die Abkehr vom Funktionsdenken.
Der Ansatz des KVP ist weder revolutionär noch radikal, sondern hat sich aus langjährigen Erfahrungen gebildet. Insofern ist der Ansatz wesentlich praxisorientierter als der des BPR und berücksichtigt in größerem Maße die Probleme, die bei der Reorganisation von Unternehmensprozessen auftreten.
Use-Case-Modellierung
Zielsetzung der Methode ist die Erfassung und Darstellung der aus Sicht von externen Bedienungseinheiten ("Aktoren") an ein System gestellten funktionalen Anforderungen. Die Anforderungen sind in Form von Anwendungsfällen, den "Use Cases", zu beschreiben. Ein "Use Case" kann in einer Reihe von Szenarien konkretisiert werden. Externe Bedienungseinheiten (z.B. Mitarbeiter, Projektleiter oder Administrator) repräsentieren Rollen, die von konkreten Personen, Maschinen, Computer-"Tasks" oder anderen Systemen eingenommen werden können.
Ein Anwendungsfall wird durch eine Bedienungseinheit ausgelöst und seine Beschreibung muss die Dialoge beziehungsweise Interaktionen enthalten, die zur Bearbeitung einer Aufgabe zwischen dieser Bedienungseinheit und dem System "gefordert" werden. Für die Beschreibung der Interaktionen wird eine Folge von Aktionen und Ereignissen festgelegt, die von der initiierenden Bedienungseinheit, dem System oder anderen Bedienungseinheiten ausgelöst werden. Es sind nur die Aktionen beziehungsweise Ereignisse festzulegen, die aus der Sicht der Bedienungseinheit erkennbar sind, nicht aber Details, die beschreiben, wie das System intern arbeiten soll.
Die für ein System spezifizierten Anwendungsfälle repräsentieren in ihrer Gesamtheit die anwendungsorientierten, funktionalen Anforderungen an das System. Damit die Beschreibung vollständig ist, sollten möglichst alle bekannten Anwendungsfälle in dieser Form spezifiziert werden.
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