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Neue Klassen sollten diese Methode überschreiben. Wenn das nicht der Fall ist, gelangt das Programm zur Standardimplementierung in Object: public String toString() { return getClass().getName() + "@" + Integer.toHexString(hashCode()); } Dann wird lediglich der Klassenname und der nichts sagende Hash-Wert hexadezimal ausgeben. Das Angenehme ist, dass toString() automatisch aufgerufen wird, wenn die Methoden print() oder println() mit einer Objektreferenz als Argument aufgerufen werden. Ähnliches gilt für den Zeichenkettenoperator + mit einer Objektreferenz als Operand. Listing 6.36 DiskoAusgabe.java public class DiskoAusgabe { int anzahlPersonen; int quadratmeter; public String toString() { return getClass().getName() + "[anzahlPersonen=" + anzahlPersonen + ",quadratmeter=" + quadratmeter + "]"; } public static void main(String[] args) { DiskoAusgabe d = new DiskoAusgabe(); d.anzahlPersonen = 1223; // DiskoAusgabe[anzahlPersonen=1223,quadratmeter=633] d.quadratmeter = 633; // :DiskoAusgabe[anzahlPersonen=1223,quadratmeter=633]: System.out.println( d ); System.out.println( ":" + d + ":"); } } Bei einer eigenen Implementierung müssen wir darauf achten, dass die Sichtbarkeit public ist, da sich toString() in der Oberklasse public befindet und wir die Sichtbarkeit nicht einschränken können. 6.8.3 Objektgleichheit mit equals() und Identität
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| Heißt der Vergleich equals(null), so ist das Ergebnis immer false. |
| Kommt ein this rein, lässt sich eine Abkürzung nehmen und true zurückliefern. |
| Das Argument ist zwar vom Typ Object, aber dennoch vergleichen wir immer konkrete Typen. Eine equals()-Funktion einer Klasse X wird sich daher nur mit Objekten vom Typ X vergleichen lassen. |
Die ersten beiden Punkt sind leicht erfüllt. Nehmen wir dazu ein Beispiel einer Klasse DiskoEquals.
Listing 6.37 DiskoEquals.java, erster Versuch
public class DiskoEquals { int anzahlPersonen; int quadratmeter; public boolean equals( Object o ) { if ( o == null ) return false; if ( o == this ) return true; DiskoEquals that = (DiskoEquals) o; return this.anzahlPersonen == that.anzahlPersonen && this.quadratmeter == that.quadratmeter; } }
Diese Lösung erscheint offensichtlich, führt aber spätestens bei einem nicht-DiskoEquals-Objekt zu einer ClassCastException. Das ist schnell behoben:
if ( ! o instanceof DiskoEquals ) return false;
Jetzt sehen wir uns auf der sicheren Seite, aber das Ziel ist noch nicht ganz erreicht. Zwar funktioniert die aufgeführte Implementierung bei finalen Klassen schön, aber bei Unterklassen ist die Symmetrie gebrochen. Warum? Ganz einfach: instanceof testet Typen in der Hierarchie, liefert also auch dann true, wenn das an equals() übergebene Argument eine Unterklasse von DiskoEquals ist. Diese Unterklasse wird wie die Oberklasse die gleichen Attribute haben, so dass – aus Sicht von DiskoEquals – alles in Ordnung ist. Nehmen wir im Moment einmal die Variablen disko und superDisko an, die die Typen DiskoEquals und SuperDiskoEquals – die Unterklasse von DiskoEquals – besitzen. Sind beide Objekte gleich, so ergibt disko.equals(superDisko) das Ergebnis true. Drehen wir den Spieß nun um, und fragen, was superDisko.equals(disko) ergibt. Zwar haben wir SuperDiskoEquals nicht implementiert, aber nehmen wir an, dass dort eine equals()-Funktion steckt, die nach dem gleichen instanceof-Schema implementiert wurde wie DiskoEquals. Dann wird dort bei einem Test ausgeführt: disko instanceof superDisko und das ist false. Damit wird aber die Fallunterscheidung mit return false beendet. Fassen wir zusammen:
disko.equals( superDisko ) == true superDisko.equals( disko ) == false
Das darf nicht sein und zur Lösung dürfen wir nicht instanceof verwenden, sondern müssen fragen, ob der Typ exakt ist. Das geht mit getClass(). Korrekt ist daher folgendes:
Listing 6.38 DiskoEquals.java, Korrektur
public class DiskoEquals { int anzahlPersonen; int quadratmeter; public boolean equals( Object o ) { if ( o == null ) return false; if ( o == this ) return true; if ( ! o.getClass().equals(getClass()) ) return false; DiskoEquals that = (DiskoEquals) o; return this.anzahlPersonen == that.anzahlPersonen && this.quadratmeter == that.quadratmeter; } }
Es ist günstig, bei erweiterten Klassen ein neues equals() anzugeben, so dass auch die neuen Attribute in den Test einbezogen werden. Bei hashCode()-Methoden müssen wir eine ähnliche Strategie anwenden, was wir hier nicht zeigen wollen.
Zum Replizieren eines Objekts lässt sich eine vordefinierte Methode einsetzen: clone(). Der Aufruf soll eine Kopie des Objekts liefern.
Beispiel Erzeuge ein Punkt-Objekt und klone es:
java.awt.Point p = new java.awt.Point(12, 23); java.awt.Point q = (java.awt.Point) p.clone(); System.out.println( q ); // java.awt.Point[x=12,y=23] |
Viele der Standard-Klassen unterstützen ein clone(), so dass ein neues Exemplar mit dem gleichen Zustand zurückgegeben wird. Für uns als Programmierer stellt sich die Frage, wie ein clone() unserer Klassen mit geringem Aufwand umgesetzt wird. Zwei Möglichkeiten kommen in betracht:
| 1. | Die Funktion clone() schreiben, dort von Hand ein neues Objekt anlegen, alle Attribute kopieren und die Referenz auf das neue Objekt zurückgeben. |
| 2. | Eine Funktion clone() so schreiben, dass Java-System veranlasst wird, eine Kopie zu erstellen. |
Lösung zwei verkürzt die Entwicklungszeit und ist auch spannender. Denn um das System zum Klonen zu bewegen, müssen zwei Dinge getan werden:
| Die Funktion public Object clone() muss überschrieben werden. Weiterhin muss die Funktion clone() der Oberklasse mit super.clone() aufgerufen werden. Dies wird oft die Funktion clone() aus Object sein. Sie selbst ist protected, aber das ist der Trick: Nur Unterklassen können clone() aufrufen, keiner sonst. |
| Es muss die Markierungsschnittstelle Cloneable implementiert werden. Falls von außen ein clone() auf einem Objekt aufgerufen wird, dessen Klasse nicht Cloneable implementiert, ist das Ergebnis eine CloneNotSupportedException. |
Nach dem Aufrufen der Oberklassenfunktion mit super.clone() erzeugt das Laufzeitsystem ein neues Exemplar der Klasse und kopiert elementweise die Daten des aktuellen Objekts in das neue. Jede Klasse bestimmt jedoch eigenständig, welche Attribute kopiert werden. Die Methode gibt eine Referenz auf das neue Objekt zurück. Die Funktion kann einen OutOfMemoryError liefert, wenn es keinen freien Speicher mehr gibt.
Beispiel In einer Disko arbeitet eine Thekenbedienung. Wir wünschen uns, dass wir die Mitarbeiter leicht klonen können.
public class Bedienung implements Cloneable { String name; int alter; public Object clone() { try { return super.clone(); } catch ( CloneNotSupportedException e ) { // this shouldn’t happen, since we are Cloneable throw new InternalError(); } } } |

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Testen wir die Klasse etwa so:
Bedienung susi = new Bedienung(); susi.name = "Susi"; Bedienung dolly = (Bedienung) susi.clone(); System.out.println( dolly.name ); // Susi
Die Methode clone() und die Methode equals() hängen wie auch equals() und hashCode() zusammen. Wenn die clone()-Methode überschrieben wird, sollte auch equals() angepasst werden, denn ohne ein überschriebenes equals() bleibt in Object stehen:
public boolean equals( Object obj ) { return (this == obj); }
Das heißt aber, dass ein geklones Objekt – welches ja im Allgemeinen ein neues Objekt ist – durch seine neue Objektidentität nicht mehr equals() zu seinem Erzeuger ist. Formal: o.clone().equals(o) == false. Diese Semantik dürfte nicht erwünscht sein.
clone() erzeugt standardmäßig nur flache Kopien. Bei untergeordneten Objekten werden nur die Referenzen kopiert und Originalobjekt sowie Kopie verweisen anschließend auf dieselben untergeordneten Objekte (verwenden diese gemeinsam). Wenn zum Beispiel die Bedienung ein Attribut für einen Arbeitgeber besitzt und eine Kopie der Bedienung erzeugt wird, so wird der Klon auf den gleichen Arbeitgeber zeigen. Bei einem Arbeitgeber mag das noch stimmig sein, aber bei Datenstrukturen sind mitunter tiefe Kopien gewünscht.
Bisher sieht die Java-Sprachdefinition nicht vor, dass es mehrere Methoden in einer Klasse geben kann, die sich nur in ihren Rückgabetypen unterscheiden. Das wären kovariante Rückgabewerte. Ebenfalls ist es nicht möglich, in einer Unterklasse eine Methode zu überschreiben, die einen anderen Rückgabetyp besitzt. Die Methode würde nicht überschrieben, und es gibt einen Compilerfehler, da ererbte und neue Methode gegen die Regel verstoßen, dass zwei Methoden sich nie nur im Rückgabetyp unterscheiden dürfen.
Im Design von großen Programmen wäre es jedoch günstig, wenn ein nichtprimitiver Rückgabetyp einer überschriebenen Funktion ebenfalls vom Typ dieser Unterklasse ist. Auf diese Weise ließen sich korrekt angepasste, überschriebene Methoden implementieren, und Entwickler könnten sich die expliziten Typanpassungen ersparen.
Betrachten wir zum Beispiel die clone()-Methode aus Object. Sie trägt ausdrücklich den Rückgabetyp Object. Auch eine Unterklasse muss den Rückgabetyp Object deklarieren, daher ist Folgendes leider falsch:class X // automatisch extends Object { public X clone() { return (X)super.clone(); } }
Der Aufrufer der Methode clone() von X muss selbstständig eine Typumwandlung auf X vornehmen.
Das Komische in diesem Zusammenhang ist, dass es schon veränderte Zugriffsrechte gibt. Eine Unterklasse kann die Sichtbarkeit erweitern. Auch bei Ausnahmen kann eine Unterklasse speziellere Ausnahmen beziehungsweise ganz andere als die Methode der Oberklasse erzeugen.
Die aktuelle Sprachdefinition von C++ unterstützt kovariante Rückgabewerte. Im Zuge der kommenden Version 5 werden auch kovariante Rückgabewerte in die Sprache Einzug erhalten. Auch einige Java-Erweiterungen, unter ihnen der freie GJ-Compiler, erlauben kovariante Rückgabewerte ohne Änderung der JVM durch Einfügen von Typanpassungen.
Die Methode hashCode() soll zu jedem Objekt eine möglichst eindeutige Integerzahl (sowohl positiv als auch negativ) liefern, die das Objekt identifiziert. Inhaltlich gleiche Objekte (gemäß der Methode equals()) müssen denselben Wert bekommen. Eine spezielle Funktion berechnet diesen Wert, der Hashcode oder Hash-Wert genannt wird. Die Funktionen, die solche Werte berechnen, nennen sich Hash-Funktionen.
Hashcodes werden verwendet, um Elemente in Hash-Tabellen zu speichern. Diese sind Datenstrukturen, die einen effizienten Zugriff auf ihre Elemente erlauben. Die Klassen java.util.HashMap oder java.util.Hashtable implementieren eine solche Datenstruktur.
Listing 6.39 DiskoHashing.java
public class DiskoHashing { int anzahlPersonen; int quadratmeter; /** * Liefert den Hashcode für das aktuelle <code>DiskoHashing</code>-Objekt. * * @return Hashcode. */ public int hashCode() { return anzahlPersonen ^ ( quadratmeter >> 16 ); } public static void main( String[] args ) { DiskoHashing d = new DiskoHashing(); d.anzahlPersonen = 1223; d.quadratmeter = 633; System.out.println( d.hashCode() ); // 1726 } }
Die beiden Methoden hashCode() und equals() hängen zusammen, so dass in der Regel bei der Implementierung einer Funktion auch eine Implementierung der anderen notwendig wird. Denn es gilt, dass bei Gleichheit natürlich auch die Hash-Werte übereinstimmen müssen. Formal gesehen heißt das:
x.equals( y ) Û x.hashCode() == y.hashCode()
So berechnet sich der Hashcode bei Point-Objekten aus den Koordinaten. Zwei Punkt-Objekte, die inhaltlich gleich sind, haben die gleichen Koordinaten und damit auch den gleichen Hashcode.
Eine spezielle Methode finalize() wird immer dann aufgerufen, wenn der GC ein Objekt entfernen möchte. Objekte sollten diese Funktion überschreiben, wenn sie beispielsweise noch Dateien schließen müssen. Achtung! Wenn noch genügend Speicherplatz vorhanden ist, wird womöglich der GC nie aufgerufen.
Überschreiben wir in einer Unterklasse diese Methode, dann müssen wir auch gewährleisten, dass finalize() der Oberklasse aufgerufen wird. Das erreichen wir mit der Referenz super. (Es wäre gut, wenn der Compiler das automatisch machen würde …)
Beispiel Wir bilden eine Unterklasse von Font, um unsere eigenen Zeichensätze zu verwalten. Die Klasse Font definiert eine finalize()-Methode, und unsere Klasse soll auch finalize() implementieren:
class MehrAlsFontKann extends Font { MehrAlsFontKann () // Font hat keinen Standard-Konstruktor { super( null, PLAIN, 10 ); } protected void finalize() throws Throwable { /* MehrAlsFontKann Dinge freigeben ... */ super.finalize(); } } |
Threads können miteinander kommunizieren und dabei Daten teilen. Sie können außerdem auf das Eintreten bestimmter Bedingungen warten, zum Beispiel auf neue Eingabedaten. Die Klasse Object definiert insgesamt fünf Versionen der Methoden wait(), notify() und notifyAll() zur Beendigungssynchronisation von Threads. Ein Sonderkapitel geht näher auf die Programmierung von Threads ein.
1 Die Mathematiker werden sich freuen, denn die Methode equals() bildet eine Äquivalenzrelation. Sie ist, wenn wir die null-Referenz außen vor lassen, reflexiv, symmetrisch und transitiv.
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