Probleme und Fehler bei TP-Koppelungen

Im folgenden sind Hinweise zur Adressierung von Koppelvariablen und Probleme sowie Fehler bei der Behandlung von Koppelungen aufgeführt:

  • Adressierungs-Probleme und Fehler
    Sowohl die natürliche als auch die eingeführte Koppelung haben einen "Sender" und können viele "Empfänger" haben. Problematisch ist ein "vergessener Empfänger", wenn z.B. ein Schreibfehler vorliegt, also die gemeinsame Adresse des Senders mit allen Empfängern dadurch bei einem Empfänger falsch ist. Schlimm wird es auch, wenn ein Empfänger gar die falsche Adresse, d.h. Namen hat.

  • Die Dynamik der Koppelvariablen
    ist zu beachten. Der Sender muß so lange diese Variable true oder false halten, wie es die angekoppelten TP, alle "Empfänger", für deren Funktion benötigen. Dieser Fehler ist im Entwurfsablauf der PRAP oft schwer zu entdecken.

  • Die Aufruf-Reihenfolge der Instanzen im Programm
    kann sowohl bei natürlichen als auch bei eingeführten Koppelungen zu dynamischen Fehlern führen, wenn der Sender den Wert der Koppelvariablen ändert, die Empfänger (manchmal nur einer von allen) aber den "alten Wert" noch benötigt und erst im Folgezyklus der SPS den neuen.

  • Falsche Ausgabe einer Koppelung

    kann geschehen, wenn eine Situation[1] technologisch bedingt durchlaufen[2] werden kann. Beachten Sie im folgenden Bild

    beim Teilprozeß TP1a die Möglichkeit, einen leeren Wagen auch noch entladen. Das geschieht nur deshalb, weil mit dem Erreichen der Operation Or auch im Teilprozeß TP2a mit "Wagen entladen" = Y der Übergang nach O1 erfolgt. Natürlich erfolgt im nächsten Zyklus (Takt) wieder der Rücklauf zur Operation O0, weil der Wagen leer ist und die Wagenklappe wegen der Trägheit sich nicht öffnen wird. Aber solche falschen Koppelungen sollten beseitigt werden, wie es TP1b zeigt. Nur ein nicht leerer Wagen wird entladen.
    Geht man davon aus, daß die Situation r in TP1a und b über die Entladedauer stabil ist, dann kann auch TP2a zu TP2b umgezeichnet werden. Das hat zum Vorteil, daß im Fall des leeren Wagens das Öffnen nie angewiesen wird. Also könnte TP2b auch mit TP1a gut zusammenarbeiten.


[1] Prozeßsituation
Für die Dauer der Ausführung einer Operation, z.B. O7, ändert sich deren Halte- oder Stabilitäts-Prozeßzustand, P77, nicht. Enthält er im PRAP mehrere Pfade, so kann es sein, daß zwischen ihnen die Belegung der P-Variablen während der Situationsdauer wechselt.
Die beiden zusammengehörigen Größen Operation und Halteprozeßzustand stellen eine Prozeßsituation Sit7 = (O7, P77) dar, auch kurz mit Situation bezeichnet.
Übergangssituationen gibt es nicht, nur Übergangs-Prozeßzustände,weil die Übergangsdauer zwischen Situationen im PRAP null ist. Die Steuereinrichtung benötigt dazu genau einen Arbeitszyklus.
Eine Situation kann auch als WHILE P77 DO O7 gelesen werden, oder REPEAT O7 UNTIL(P77 = false)

[2] Ein Durchlauf (= Run Through) tritt auf, wenn zu einer Operation der Halteprozeßzustand nicht eintritt, bzw. nicht durch die Belegung der Prozeßvariablen erfüllt wird.

www.pretschner.com

Diese Website beruht auf einer XML Datenbank im DocBook Format. Sie wurde vollständig und automatisch via XSLT generiert. Die Transformation basiert auf der Website-XSL von Norman Walsh.

Optimiert für eine Auflösung von min. 1024x768px.

Die gesamte Webpräsenz unterliegt dem Copyright von Prof. Andreas Pretschner.

Haftungsausschluß

Bitte beachten sie die rechtlichen Hinweise!